Das Internet der Dinge (IoT) kommt als neues, etwas futuristisch anmutendes Konzept daher und verspricht eine neue Ära der Kommunikation zwischen Maschinen. Gemeint sind damit Sensoren, die in der Lage sind auf ihre Umgebung zu reagieren und entsprechende Aktionen auszulösen. Die Überwachung mit Sensoren ist allerdings nichts neues, z.B. intelligente Brücken die sich selbst diagnostizieren und gegebenfalls eine Reparatur anfordern können. Neu an der Idee ist aber, das genau diese Brücke ebenfalls mit den Verkehrsleitsystemen kommuniziert und die zulässige Geschwindigkeit auf der Strecke herunter regelt. Noch einen Schritt weiter gedacht, könnte die Brücke mit den Navigationssystemen im Auto kommunizieren um z.B. eine Ausweichroute zu berechnen.
Die Möglichkeiten hier sind unbegrenzt und finden in fast allen Bereichen des täglichen Lebens großes Interesse. Ein Beispiel, welches bereits seit einigen Jahren diese Konzepte nutzt, ist die Hausautomatisierung. Windmesser oder UV Sensoren regeln heute schon in großen Gebäuden die Jalousien oder sorgen für die Steuerung von Heizung und Klimaanlagen oder öffnen und schließen die Fenster bei hohen Windstärken. Im privaten Bereich reden wir zwar immer noch scherzhaft vom Kühlschrank der selbstständig neue Milch bestellen kann, aber auch hier findet die Automatisierung von Licht, Heizung, Klima sowie Alarmanlagen schon seit einiger Zeit statt. Mittlerweile haben auch die Energiekonzerne eigene Komzepte mit den entsprechenden Apps für die Smartphones ihrer Kunden um z.B. den Energieverbrauch in Echtzeit abzulesen und ggfl. Verbraucher direkt über das Smartphone auszuschalten. Das Internet der Dinge ist also kein Konzept aus der Zukunft sondern bereits seit Jahren bei uns angekommen.
Begrenzt wird alles nur durch unsere Phantasie, mir würden jetzt noch hunderte Beispiele und Ideen einfallen. Schauen wir doch aber erstmal hinter die Kulissen. Die Basis für all diese Sensoren und Geräte die miteinander kommunizieren möchten und sollen ist die Cloud oder, etwas “old-school” ausgedrückt, das Internet. Ohne das Konzept von Cloud-Computing wären all diese Geräte prinzipiell dumm wie ein Zaunpfahl. IoT verspricht hier eine Welt von Geräten die intelligent miteinander über die Cloud kommuzieren und auf Änderungen ihrer Umwelt reagieren können. Der Vorteil für die Nutzung des Internets für diese Kommunikation liegt auf der Hand. Wer sich dieses Konzept aber etwas genauer anschaut wird feststellen, dass hier eine enorme Menge an Daten erzeugt wird. Hier stellt sich nicht nur die Frage nach Speicherung und Auswertung sondern auch nach dem Schutz eben dieser Daten.
Die negativen Szenarien sind zum Beispiel:
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Einbrecher könnten durch manipulierte Daten ihre Haustür öffnen.
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Versicherungen könnten über illegal gesammelten Gesundheitsdaten von ihrem Smartphone die Verträge entsprechend erhöhen oder sogar kündigen.
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Autoversicherer würden für ihre Vertragsgestaltung auch gern ihre Fahrweise mit den Daten ihres Fahrzeugs analysieren.
Die Möglichkeiten sind auch hier unendlich. Ich möchte aber an dieser Stelle das Thema IoT nicht schlecht reden, ganz im Gegenteil. Das Aufwärtspotential bei IoT ist riesig. Laut dem McKinsey Global Institute wird das Internet der Dinge seinen Markt bis zum Jahr 2025 verdreifachen. Ich persönlich würde da noch sehr viel mehr an Wachstum annehmen, da mit der steigenden Anzahl von mobilen Geräten schon heute ein großer Bedarf an Kommunikation zwischen Geräten besteht.
Wie können wir uns bereits heute auf das Internet der Dinge und seine Anforderungen an Speichermöglichkeiten und Sicherheit proaktiv vorbereiten. Nachfolgend einige bewährte Methoden, die wir bereits aus dem Cloud-Computing gelernt haben.
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Seien Sie proaktiv und befassen sie sich rechtzeitig mit dem Schutz Ihrer Daten.
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Informieren Sie Ihre Benutzer über die Daten die gesammelt und ausgewertet werden. Nur so ist es möglich nicht sofort Ablehnung zu verursachen. Beziehen Sie auch rechtzeitig Ihren Betriebsrat in solche Projekte und Planungen mit ein.
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IoT erfordert einige neue Implementierungen. Hier werden nicht nur Geräte wie Kameras oder andere Sensoren für das Sammeln von Informationen benötigt, sondern auch Kapazitäten zur Speicherung, Analyse und Verabeitung der Daten. Berücksichtigen Sie das bei Ihren derzeitigen Planungen für neue Hardware.
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Setzen Sie sich mit den Möglichkeiten von Authentifizierung, Verschlüsselung und Integritätsschutz auseinander.
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Informieren Sie sich über mögliche Bedrohungen und sprechen Sie mit anderen Unternehmen Ihrer Branche.
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Analysieren Sie die gesammelten Daten auf Angriffspotentiale. Welche Daten können tatsächlich für andere wertvoll sein und welche eher nicht.
Wenn Sie im Vorfeld Ihre Hausaufgaben machen, kann das Internet der Dinge großes Potential auch für Ihr Geschäft haben. Die Möglichkeiten werden nur durch Ihre Phantasie begrenzt. Nachfolgend noch einige interessante Links zum Thema:
Microsoft: Creating the Internet of Your Things
Citrix: The Internet of Things (IoT) and the Software Defined Workplace
Octoblu: The Integration of Everything
Wikipedia: Internet of Things